Schorfheider gestalten mit bei Wärmeplanung durch greenwind
Wilhelm Westerkamp, Bürgermeister der Gemeinde Schorfheide (Foto links, Mitte), war sich nicht ganz sicher: Wie viele seiner Gemeindemitglieder aus Finowfurt, Lichterfelde und Groß-Schönebeck würden in die Akteursbeteiligung für die Kommunale Wärmeplanung (KWP) mit greenwind einsteigen? Würden sie zu den Mitmach-Meetings erscheinen, um sich über den Ausgangszustand, Energie-Potenziale und Versorgungsmöglichkeiten zu informieren? Würden sie gemeinsam einen ersten Schritt gehen, um die Wärmeversorgung koordiniert und abgestimmt bis zum Jahr 2045 klimaneutral mit umzubauen? Ja, sie würden! An die 200 Gemeindemitglieder nahmen an den moderierten Veranstaltungen der greenwind-Expert:innen Jacob Fengler, Lena Kühnast und Evita Giebeler (Foto rechts v.l.) teil.
„Kritisch, sehr interessiert und interaktiv“, fasst Jacob Fengler, Leiter des Projektes, die Stimmung bei den drei Veranstaltungen zusammen. Mit von der Partie waren Vertreter:innen von Stromnetz, Wärmenetz, Biogasanlagen und Forschung, was für den Dialog mit den Bürger:innen sehr förderlich war.„Unser Ziel war es, aufgrund gründlicher Datensammlung einen realistischen Status über vorhandene Energieträger zu geben und Möglichkeiten wie Solar-, Geo-, und Gewässerthermie aufzuzeigen. Unsere Daten haben ergeben, dass für diese Region mehr als 13 mal höhere Potenziale für die klimaneutrale Wärmeversorgung zur Verfügung stehen als benötigt. Daraus ableitend haben wir vorgestellt, welche Bereiche voraussichtlich den größten Mehrwert für alle haben, d. h. was ist besonders effizient und preiswert. Wir reden dabei über die Nutzung vorhandener und neu zu errichtender Wärmenetze und als dezentrale Möglichkeit: die Wärmepumpe.“
Im anschließenden Workshop ging es um Feedback, Nachfragen, den Dialog mit den Anwohner:innen und thematisch von Wasserstoff bis Holzverwertung, von Bürgerbeteiligung bis Betreiber von Stromnetzen.
Es folgen nun die Ausarbeitung der Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog für die Schorfheide und die abschließende Auswertung. Der Entwurf für die Wärmeplanung ist seit Mitte Oktober auf der Website der Gemeinde veröffentlicht. Im Dezember wird auf einer Abschlussveranstaltung der finale Wärmeplan vorgelegt.
greenwind schafft mit diesem fast einjährigen KWP-Prozess in Schorfheide eine Blaupause für die KWP in einer ländlich geprägten Flächengemeinde, die Wert auf die Mitwirkung und Gestaltung durch die Bürger:innen legt. „Hier besteht ein sehr großer Informationsbedarf und der Wille vieler, den Prozess aktiv mitzugestalten. greenwind ist Partner für die kommunale Energiewende und steht nach der Planung weiter für die ganzheitliche Umsetzung von erneuerbaren Strom-, Wärme-, und Wasserstoffprojekten zur Verfügung“, so Jacob Fengler.