Martin Peters: Mit frühzeitiger Messung Hunderttausende von Euro einsparen!




Als neuer Leiter der Messtechnik von Green Wind Engineering GmbH ist Martin Peters Ansprechpartner für den technischen Bereich der Engineering und begleitet den kompletten Projektablauf von der technischen Beratung im Vertrieb über die Projektvorbereitung und -planung bis hin zur Teamplanung und Unterstützung bei den Messkampagnen (im Foto mit Werkstudent Constantin Jäkel). Aktuell arbeitet er zudem die Messingenieure Johannes Fischer, Dipl. Ing., und Viktor Morell, M.Sc., für die internationale Markterweiterung ein. Die Engineering ist Spezialistin für Ingenieurleistungen zur technische Optimierung von Windenergieanlagen und fokussiert auf Auswuchten, Blattwinkelmessungen, maßgeschneiderte Messkampagnen sowie Gutachten und Beratung. Spezialgebiet: Rotordynamik.

Wir fragen Martin, welche Innovationen eingesetzt werden und wie Kund:innen konkret davon profitieren.

Martin, du bist M. Eng. für Erneuerbare Energien und seit 2021 bei greenwind. Welche Innovationen setzt euer Ingenieurteam zur Optimierung von Windenergieanlagen ein?

In Sachen Blattwinkelmessung nutzen wir unser bewährtes optisches Verfahren und können damit mittels herkömmlicher Spiegelreflexkamera Blattwinkelabweichungen auf 0,1 Grad genau messen. Unsere inhouse entwickelten videobasierten Messverfahren setzen wir u.a. zur günstigen Schwingungsprüfung über Kontinente hinweg ein, da die Messungen von Kooperationspartner:innen einfach zu erlernen sind und keine spezielle Messtechnik benötigen. Video-basierte Messverfahren ermöglichen uns aber auch Spezialmesskampagnen wie beispielsweise die Turmfreigangmessung oder die Blade-Twist-Messung im Betrieb.

Was bringen derartige Messungen den Kund:innen konkret?

Das videobasierte Verfahren prüft schnell, zuverlässig und kostensparend, ob eine Rotorunwucht oder andere auffällige Schwingungen vorliegen. Denn wenn diese im Verborgenen bleiben, führt dies zu erhöhtem Verschleiß und damit verbundenen Reparaturen und oft auch zu Totalausfällen von Komponenten, die dann lange Stillstandszeiten verursachen können. Alle Stillstandszeiten verursachen Ertragsausfälle und die können schnell einige hunderttausend Euro kosten, wie wir an einer Windenergieanlage der Firmengruppe schmerzlich feststellen mussten. Die Anlage lief unerkannt 3,5 Jahre mit einem Blattwinkelfehler von 4.2° an einem Rotorblatt. Nach einem Jahr mussten die Azimutgetriebe getauscht werden, ein Jahr später ein gebrochener Bolzen des Getriebeträgers und der Trafo. Als die Azimutgetriebe im dritten Jahr dann schon wieder kaputt geschaukelt waren, wurden wir zur Überprüfung beauftragt und fanden den Blattwinkelfehler und konnten die Dejustage korrigieren. 3,5 Jahre früher hätten wir uns die Reparaturen und die dadurch bedingten Stillstandszeiten sparen können. Das waren knapp 200.000 €.

Gilt das für onshore wie für offshore?

Die Schwingungsproblematik macht vor Offshore-Anlagen nicht halt. Allerdings sind deren Auswirkungen durch die schlechtere Erreichbarkeit und die höhere Leistung der Anlagen um einiges höher. Umso wichtiger also, dass die Anlagen rundlaufen und in ihren Lebensjahren möglichst wenig Reparaturen brauchen.

Woran arbeitest du zur Zeit und was ist dein Ziel bis Ende des Jahres?

Zusammen mit unserem Vertrieb arbeite ich daran, dass wir weltweit Kooperationspartner:innen aufbauen. Das Know-how für Basis-Messungen ist schnell vermittelt und die Messdaten können wir auch von unserem Berliner Büro aus auswerten, wenn Partner:innen uns die Daten nach erfolgter Messung in einer Cloud bereitstellen. Ich selbst bin Jahre lang nach Brasilien geflogen, um Windenergieanlagen auszuwuchten. Das macht Spaß und man lernt viel – auch über Land und Leute- aber die hohen Reisekosten, der CO2-Ausstoß für die Flüge und die Anforderungen an Zoll und EHS machen diese Projekte kompliziert. Daher möchte ich bis Ende des Jahres einige Kooperationen – auch außerhalb Europas- schließen. Ziel ist, möglichst viele Windenergieanlagen weltweit zu optimieren, damit sie für uns so viel sauberen Strom wie technisch möglich produzieren können.

Was gefällt dir an deiner Arbeit bei greenwind besonders?

Die Abteilungen der Firmengruppe sind sehr breit aufgestellt und decken alle Lebensbereiche der Windenergieanlagen ab. Ich habe viele offene und hilfsbereite Kolleg:innen kennengelernt, von denen ich lernen kann. So kann ich auch über den Tellerrand der Engineering hinausschauen. Besonders toll ist, wenn ich merke, dass meinen Kolleg:innen ihre Arbeit Freude bereitet.

Vielen Dank!

 

Das Gespräch führte Anke Kuckuck.



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